Secure Medication Dispensation (SMDB) Box: Medikamente abholen, wenn die Apotheke zu hat

Was tun, wenn die Apotheke geschlossen ist? Die SMDB zeigt, wie Medikamente trotzdem sicher abgeholt werden können.

Feierabend und du musst Medikamente abholen  – aber die Apotheke ist zu. Was tun? Genau diese Herausforderung hat mich zu einem spannenden Projekt inspiriert: der Secure Medication Dispensation Box (SMDB) – einer digitalen Abholstation für Medikamente.

SMDB – Die Lösung für den Notfall

Vom Prinzip ist die SMDB vergleichbar mit einer DHL-Packstation. Der Ablauf ist unkompliziert: Apotheker:innen hinterlegen die Medikamente in der Box. Patient:innen wählen über eine intuitive Weboberfläche auf dem Smartphone ihre Apotheke aus und erhalten anschließend einen individuellen QR-Code zur Öffnung der Box.

Hinter den Kulissen: So funktioniert die Technik hinter der Abholbox

Die Lösung basiert auf dem E-Rezept-Workflow. Da der Zugriff auf die Telematikinfrastruktur (TI) nur für Heilberufler:innen mit entsprechender Smartcard möglich ist, habe ich notwendige Komponenten prototypisch nachgebaut. Das System besteht aus vier zentralen Komponenten, die in der folgenden Abbildung dargestellt sind.

Das System besteht aus vier Komponenten, die in der unten stehenden Abbildung dargestellt sind.

Das Backend: Herzstück der Anwendung

Der Backendserver ist ein Spring Boot-Microservice – das technische Herzstück der Anwendung und für die Verarbeitung jeglicher Anfragen zuständig. Für die persistente Speicherung der Rezeptdaten sowie des Befüllungszustands der SMDB ist eine Postgres-Datenbank im Einsatz. Damit nur autorisierte Personen Zugriff haben, ist mittels Keycloak ein Authentifizierungsmechanismus implementiert. Jeder berechtigte Nutzer bzw. jede Nutzerin erhält so eine Rolle, die in Form eines JWT übermittelt wird. 

Intuitives Frontend für eine einfache Bedienung

Damit die Nutzer schnell und einfach auf die Rezepte und QR-Codes zugreifen können, steht ein Frontend zur Verfügung, welches mit NextJS umgesetzt wurde. Nach erfolgreichem Login werden verfügbare Rezepte vom Backendserver abgerufen und angezeigt.

Hier kann der Nutzer ein Rezept zur Einlösung auswählen und erhält einen QR-Code, der an der SMDB gescannt werden kann.

Die SMDB-Box im Prototypentest

Der Prototyp der Abholbox besteht aus Holzwänden sowie 3D-gedruckten Bauteilen für das Gehäuse. Auf dem Raspberry Pi läuft ein Spring Boot-Microservice, der mittels einer angeschlossenen Kamera einen QR-Code erkennen und dekodieren kann. Zur Validierung der enthaltenen Daten kommuniziert der Raspberry Pi via REST-Schnittstelle mit dem Backendserver. Der modellierte Prototyp sowie das tatsächliche Ergebnis sind nachfolgend dargestellt. Die Schlossfalle ist dabei standardmäßig verriegelt und wird erst bei erfolgreicher Authentifizierung mittels QR-Code entriegelt. Die neben der Kamera angebrachte Statusanzeige informiert einen Nutzer zusätzlich über den Erfolg der Türöffnung.

Fazit: Viel Potenzial, noch Luft nach oben

Die Arbeit zeigt: Eine digitale Medikamentenabholung ist technisch machbar. Für einen echten Produktiveinsatz braucht es jedoch eine robustere Box, Verschlüsselung, Signaturen sowie weitere Anpassungen.

Die SMDB ist ein Schritt Richtung Zukunft – und ein Anstoß für neue Wege in der Arzneimittelversorgung.

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