IoT-Daten effizient nutzen: Kafka und Spark machen aus der Datenflut eine echte Informationsquelle. Erfahre, wie Unternehmen mit dieser Kombination Echtzeit-Analysen und smarte Entscheidungen ermöglichen.
Von der Datenflut zur Informationsquelle
Was tun, wenn Maschinen mehr Daten senden, als dein System verarbeiten kann?
Vernetzte Maschinen, Fahrzeuge oder Anlagen können heute kontinuierlich Daten senden – sei es zur Temperatur, zum Zustand von Komponenten oder zur Nutzung einzelner Systeme. Diese Informationen sind eine wertvolle Ressource für Unternehmen, um Betriebsprozesse zu überwachen, Wartungen gezielt zu planen, Probleme frühzeitig zu erkennen oder das Nutzerverhalten besser zu verstehen und darauf zu reagieren. Gleichzeitig stellt genau diese Datenflut viele IT-Systeme vor große Herausforderungen. Die Datenmengen wachsen rasant, sie müssen oft in Echtzeit verarbeitet werden, und die Datenqualität ist nicht immer gleichbleibend hoch.
Um mit diesen Anforderungen zurechtzukommen, braucht es eine performante und skalierbare IT-Systemarchitektur, die große Datenströme zuverlässig verarbeiten und flexibel mit neuen Anforderungen umgehen kann. Genau das ermöglichen moderne IoT-Plattformen – oft mit zwei leistungsstarken Technologien: Kafka und Spark.
Kafka: Das digitale Postsystem für Maschinendaten
Kafka lässt sich am besten mit einem hocheffizienten Postsystem vergleichen – allerdings für Daten statt Briefe. Sensoren an Maschinen oder Fahrzeugen senden permanent „Nachrichten“, also Messergebnisse oder Statusinformationen.
Kafka nimmt diese entgegen, speichert sie zwischen und verteilt sie zuverlässig an nachgelagerte Systeme, die sie weiterverarbeiten. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Empfänger im Moment erreichbar sind. Kafka sorgt dafür, dass keine Nachricht verloren geht und alles in der richtigen Reihenfolge ankommt.
Die Stärke von Kafka zeigt sich, wenn Millionen von Nachrichten pro Sekunde übertragen werden. Selbst dann bleibt das System stabil. Zudem lässt es sich flexibel erweitern, wenn neue Datenquellen angeschlossen werden oder der Business Bedarf eine neue Datenaufbereitung einfordert. Diese Fähigkeit zur horizontalen Skalierung macht Kafka zur tragfähigen Grundlage für IoT-Systeme, die mit der Zeit wachsen und sich weiterentwickeln.
Ein weiterer Vorteil liegt in der klaren Trennung: Die Systeme, die Daten liefern, müssen nichts über jene wissen, die sie später auswerten. Umgekehrt gilt dasselbe. Diese Entkopplung sorgt für Flexibilität und macht IoT-Architekturen robust um mit Veränderungen umzugehen.
Spark: Echtzeitanalysen für IoT-Daten
Während Kafka die Daten effizient einsammelt und weiterleitet, übernimmt Spark die Aufgabe, sie zu standardisieren und in Erkenntnisse umzuwandeln. Spark kann riesige Datenmengen in sehr kurzer Zeit analysieren und hierbei nicht nur auf den aktuellen Datenstrom sondern auch auf gespeicherte historische Werte zurückgreifen.
So entstehen dynamische Analysen, die auch langfristigere Entwicklungen berücksichtigen können.
Spark überzeugt vor allem durch seine hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit. Auch bei komplexen Berechnungen bleibt es höchst performant. Die Plattform ist zudem darauf ausgelegt mit wachsenden Datenmengen zu skalieren. Rechenintensive Verarbeitungsschritte lassen sich somit auf viele Server verteilen ohne dass die Nutzenden davon etwas mitbekommt. So bleiben Analysen auch dann performant, wenn tausende Datenpunkte gleichzeitig verarbeitet werden müssen.
Ein weiterer Vorteil ist die inhaltliche Flexibilität. Spark eignet sich nicht nur für die Transformation von Daten und das Überwachen von Systemzuständen sondern auch für die KI gestützte Prognose und Erkennung von Mustern und Anomalien.
Das Perfect Match: So ergänzen sich Kafka und Spark
Besonders wirksam wird diese Kombination im Zusammenspiel. Während Kafka dafür sorgt, dass alle Daten zuverlässig und vollständig im System landen, kümmert sich Spark darum daraus in kürzester Zeit verwertbare Informationen zu machen. Ein konkretes Beispiel dafür ist der Einsatz in modernen Zügen.
Während der Fahrt erfassen Sensoren an verschiedenen Stellen im Zug laufend Messwerte: vom Motor über das Bremssystem bis zur Türsteuerung. In einem Praxis Use Case können diese über eine Konnektivitätsbox in die Cloud in ein Kafka Cluster übertragen werden. Dort werden die Messwerte in sogenannten Kafka Topics, analog zu Briefkästen, entgegengenommen und einem Spark Cluster für die weitere Verarbeitung bereitgestellt. Sogenannte Sparkjobs analysieren die Daten im Anschluss in Echtzeit, erkennen etwa, wenn ein Temperaturwert an einem Triebwerk ansteigt, und können darauf basierend automatisch Maßnahmen vorschlagen. Das Ergebnis der Verarbeitung aus einem Spark Job kann dann in einer Datenbank oder für die weitere Verarbeitung erneut in einem Kafka Topic abgelegt werden. Auf diese Art können sehr flexible Datenverabeitungs-Lösungen aufgebaut werden, die problemlos skaliert und um neue fachliche Use Cases erweitert werden können.
Fazit: Dein Schlüssel zu datengetriebenen Entscheidungen
Kafka und Spark bilden gemeinsam ein starkes und zukunftssicheres Fundament für moderne IoT-Datenverarbeitung. Unternehmen, die auf diese Architektur setzen, können nicht nur heutige Anforderungen erfüllen, sondern sind auch für zukünftige Entwicklungen gewappnet. In einer Welt, in der Maschinen laufend kommunizieren, ist diese Kombination der Schlüssel für datengetriebene Entscheidungen. Wer große Datenmengen nicht nur speichern, sondern wirklich nutzen will, sollte die Kombination aus Kafka und Spark zumindest in Erwägung ziehen.
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Der Beitrag IoT-Daten effizient verarbeiten – ist Kafka und Spark die Antwort? erschien zuerst auf Business -Software- und IT-Blog – Wir gestalten digitale Wertschöpfung.